Klimawandel

Was der Borkenkäfer mit dem Klimawandel zu tun hat

Der Sommer 2018 war für Waldbesitzer besonders hart. Denn die trockene, warme Witterung trug massiv zur rasanten Vermehrung des Borkenkäfers bei, der vor allem Fichten befällt. Teilweise mussten ganze Wälder gerodet werden.
Zu diesem Problem gesellten sich dann noch heftige Stürme, die ebenfalls ihren Teil zur Schädigung unserer Biomasse beitrugen. Alleine in Oberösterreich war ein Drittel der gesamten Holzernte von Borkenkäferbefall betroffen, zehn Quadratkilometer Wald fielen Stürmen zum Opfer. Neben dem tragischen Verlust von Biomasse war auch ein starker Preisverfall bei Holz die Konsequenz.

Erneute Steigerung der Treibhausgasemissionen

Dieses vermehrte Schadholz durch Borkenkäferbefall einerseits und zunehmende Stürme andererseits beweisen eindrucksvoll: Wir sind mittendrin im Klimawandel.
Und trotzdem steigen die Treibhausgasemissionen in Österreich seit 2016 wieder an. Von 2016 auf 2017 um 3,3 Prozent auf 82,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. Somit sind wir eines von nur fünf EU-Ländern, die es nicht geschafft haben, die Emissionen zu senken. Und nicht nur das, 2017 hat Österreich auch erstmals die nationalen Ziele laut Klimaschutzgesetz überschritten.

Die Geschäftsführerin des Umweltbundesamtes, Monika Mörth, wies in einem Bericht in „Der Standard“ vom 29. Jänner 2019 außerdem darauf hin, dass wir seit dem Jahr 1990 im Verkehrssektor eine Steigerung der Treibhausgasemissionen in der Höhe von 71,8 Prozent verzeichnen. Bundesminister Hofer und Bundesministerin Köstinger lassen sich von diese Zahlen offenbar nicht beeindrucken und halten weiter an ihren unzureichenden Maßnahmenkatalogen fest.

Der Bundesregierung sei gesagt: Es ist allerhöchste Zeit, allen diesen Trends entgegenzusteuern.
Denn die Frage, die wir uns stellen müssen, lautet nicht mehr:
Wie verhindern wir den Klimawandel?
Sie lautet:
Wie gehen wir mit dem Klimawandel um?

Mutlose Bundesregierung

Die gestern im Plenum beschlossene Förderung von 150 Millionen Euro zum Erhalt der Biomasse ist zwar ein guter Anfang, in Wahrheit bleibt es aber nur ein Pflaster auf den darunterliegenden echten Problemen, vor die uns der Klimawandel stellt, und noch stellen wird.

Österreich hat sich dazu verpflichtet, seinen Treibhausgasausstoß bis 2020 im Vergleich zu 2005 um 16 Prozent und bis 2030 um 36 Prozent zu reduzieren. Frau Bundesministerin Köstinger, wie sollen wir diese Ziele mit der derzeitigen politischen Mutlosigkeit erreichen? Wie lauten Ihre Antworten? Wo sind Ihre innovativen Lösungen und Ihre konkreten Strategien? Die Zeit für Ihre Ausreden ist lange vorbei.

NEOS fordern echte ökologische Nachhaltigkeit

Wir NEOS haben bereits gute Konzepte für echte Nachhaltigkeit vorgelegt. Wir fordern unter anderem eine ökologische Steuerreform, eine verstärkte thermische Sanierung von Gebäuden, Gütertransport mit dem Zug, statt mit dem LKW, und die Abschaffung umweltschädlicher Förderungen.
Wenn die Bundesregierung also endlich echte Reformen angehen will, stehen wir NEOS sofort bereit.