Rettet die Ziesel: Wiener Tourabschluss in Floridsdorf

Für unseren letzten Wiener Tourstopp – und unseren vorletzten vor der Sommerpause und der Halbzeit – haben wir uns etwas Besonderes einfallen lassen. Wir trafen uns mit der Bürgerinitiative IGL Marchfeldkanal zur Diskussion und zur Begehung eines potenziellen Zieselschutzareals. Das klingt auf den ersten Blick nicht weiter spannend. Die Ziesel sollen allerdings einer riesigen Wohnhausanlage Platz machen, von der die Stadt überzeugt ist, dass sie für den 21. Bezirk unerlässlich ist.

Der, nach Jahren des Kampfes, der Stadtregierung abgerungene Vorschlag, dass die Ziesel einfach auf Nachbarfelder übersiedeln sollen entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als wenig durchdacht, da die putzigen Nagetiere sich nicht von anderen sagen lassen wo sie leben sollen.

Was in dieser Kurzfassung der Geschehnisse rund um das Gelände des Heeresspitals nicht weiter dramatisch klingt ist in Wahrheit ein äußerst heikles Thema. Ziesel sind eine vom Aussterben bedrohte Spezies, die, was die Schutzbestimmungen betrifft, in einer Liga mit Pandas und Afrikanischen Elefanten spielen. Die Tiere und ihre Lebensräume zu schützen ist also nicht nur vom ökologischen Gesichtspunkt aus eine Pflicht, sondern das nicht zu tun auch ein ahndbares Delikt.

Wie also auch in anderen Bezirken ist es eine Großbaustelle die die Bürgerinnen und Bürger dazu bewegt eine Bürgerinitiative ins Leben zu rufen. In diesem Fall geht es allerdings auch um das Überleben einer bedrohten Tierart und nicht bloß um Protest gegen das Drüberfahren über die Anrainerinnen und Anrainer.

Durch die Umsetzung der Aarhus-Konvention hätte man sich auch hier viel Ärger, viel Frust und viel Geld sparen können. Ganz abgesehen von der demokratiepolitischen Komponente. Damit beschließen wir nun die 23. Stopps starke Etappe in Wien. Danke an dieser Stelle an alle vom Bezirksteam Floridsdorf, am Montag geht es wieder nach Oberösterreich. See you there :) .​